Herausforderungen für Lieferketten

Die moderne Lieferkette ist stark von politischen und gesellschaftlichen Veränderungen 
abhängig, was sie anfällig für verschiedene Risiken macht. Ein besonders hohes Risiko stellen 
digitale Angriffe dar, beispielsweise durch Software-Manipulation oder Infektionen mit Malware.
Solche Angriffe können ganze Lieferketten und damit ganze Wirtschaftszweige lahmlegen. Neben 
diesen digitalen Bedrohungen stehen Unternehmen alltäglichen Herausforderungen gegenüber: 
Kundinnen und Kunden fordern zunehmend umweltfreundliche und nachhaltige Praktiken in 
Logistik und Verpackung. Gleichzeitig wird erwartet, dass Lieferungen noch am selben Tag 
erfolgen. Die Anforderungen, Schnelligkeit und Nachhaltigkeit miteinander zu vereinbaren, erzeugen enormen Druck auf die Lieferkette. Unternehmen müssen daher innovative Lösungen entwickeln, um diesen Anforderungen gerecht zu werden und gleichzeitig die Sicherheit und Effizienz ihrer Lieferketten zu gewährleisten. Malware = Malware oder auch „Malicious Software“ bezeichnet eine Schadsoftware, die konzipiert wurde, um unerwünschte schädliche Funktionen auf einem fremden IT- System auszuführen. Bekannte Arten der Malware sind Computerviren, Würmer, Trojaner, etc..

 

Was sind Lieferkettenunterbrechungen?

 

Zu einer Lieferkettenunterbrechung zählt jedes Ereignis, das den Ablauf der Herstellung, des Verkaufs oder der Verteilung der Produkte stoppt. Folglich sind Verzögerungen bei der Produktlieferung und Qualitätsmängel als Endkunde spürbar. Die Unternehmen erfahren dahingegen mehr Kundenunzufriedenheit, Umsatzeinbußen und verlieren vorübergehend Marktvorteile. Verantwortlich für die Unterbrechungen sind sowohl interne, als auch externe Risiken, weswegen Lieferketten gemäß dem deutschen Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG) verpflichtet sind, ein angemessenes und wirksames Risikomanagement einzurichten.
Ein Risikomanagement ist für Unternehmen unerlässlich, um die Auswirkungen von unvorhergesehene Störungen in der Lieferkette zu minimieren. Ziel ist es, Risiken frühzeitig zu erkennen, deren Auswirkungen zu begrenzen und gezielte Gegenmaßnahmen zu entwickeln. Durch vorausschauendes Handeln, den Einsatz neuer Technologien und strategische Partnerschaften können Unternehmen ihre Lieferketten widerstandsfähiger gestalten und wirtschaftliche Schäden reduzieren.

 

Interne Risiken entstehen innerhalb des Unternehmens und lassen sich durch geeignete Maßnahmen reduzieren oder sogar ganz vermeiden. Darunter zählen:

  • Fehlplanung und Ungenauigkeit der Prognosen: Veraltete oder ungenaue Bedarfsanalysen können dazu führen, dass Unternehmen zu viele oder zu wenige Produkte herstellen. Dies kann sowohl zu Überproduktion als auch zu Lieferengpässen führen.
  • Organisatorische Veränderungen: Firmeninterne Umstrukturierungen oder Personalwechsel können Prozesse stören. Eine Standardisierung und Automatisierung der Abläufe helfen, solche Risiken zu minimieren.
  • Mangelnde Notfallplanung: Fehlende Strategien für Krisensituationen können Unternehmen anfällig für externe Schocks machen. Die finanzielle Stabilität von Zulieferern sollte regelmäßig überprüft und Alternativen vorbereitet werden.
  • Fehlproduktionen: Fehler in der Herstellung oder fehlerhafte Bestellungen können zu Engpässen führen. Der Einsatz automatisierter Systeme verringert das Risiko von Produktionsausfällen.
  • Logistikfehler: Ungenaue Versandinformationen oder falsche Berechnungen können zu Verzögerungen und zusätzlichen Kosten führen.


Externe Risiken liegen außerhalb der direkten Kontrolle eines Unternehmens, können jedoch durch strategische Maßnahmen abgemildert werden:

  • Unvorhergesehene wirtschaftliche Veränderungen: Eine plötzliche Übernahme eines Zulieferers oder Personalmangel bei Geschäftspartnern kann die Lieferkette beeinflussen. Die Diversifizierung von Bezugsquellen hilft, Abhängigkeiten zu verringern.
  • Cyberangriffe: Hackerangriffe oder Ransomware-Attacken gefährden die Datensicherheit. Investitionen in IT-Sicherheit und Versicherungen sind essenziell.
  • Schwankende Rohstoffpreise: Naturkatastrophen oder geopolitische Krisen können die Kosten für Materialien und Transport in die Höhe treiben. Unternehmen sollten dies in ihrer Finanzplanung berücksichtigen.
  • Logistikprobleme: Verzögerungen durch Streiks, extreme Wetterbedingungen oder Handelsembargos können den Warenfluss erheblich beeinträchtigen.
  • Politische und wirtschaftliche Krisen: Kriege, Sanktionen oder Währungsschwankungen können zu Engpässen und steigenden Preisen führen. Unternehmen sollten ihre Lieferantenbasis diversifizieren und vorausschauend planen. 
     

 

 

Mögliche Lösungsstrategien 

 

 

Unternehmen können durch proaktive Maßnahmen das Risiko von Unterbrechungen reduzieren:

  • Echtzeitkommunikation fördern: Moderne Systeme, wie „Internet der Dinge“ (IoT) ermöglichen eine bessere Zusammenarbeit zwischen Herstellern und Lieferanten. Sie erfassen Echtzeitdaten entlang der gesamten Lieferkette, wodurch eine erhöhte Transparenz und leichtere Entscheidungsfindung gewährleistet werden, um schneller auf Störungen zu reagieren.
  • Lieferantenbasis erweitern: Eine breitere Auswahl an Zulieferern verringert die Abhängigkeit von einzelnen Anbietern. Multi-Sourcing-Strategien und agile Logistiksysteme fördern eine flexible und dynamische Transport- und Lagerstrategie.
  • Notfallbestände anlegen: Durch die Lagerung kritischer Materialien können Produktionsausfälle verhindert werden. Der zusätzliche Gebrauch von lernfähigen Algorithmen und autonomen Systemen kann Logistikprozesse flexibilisieren und effizienter gestalten.
  • Moderne Technologien nutzen: Cloudbasierte Systeme ermöglichen eine verbesserte Planung und Kontrolle der Lieferkette. Die Blockchain Technologie bietet eine dezentrale und unveränderliche Datenbank, die Transaktionen sicher und transparent dokumentieren kann. Es verhilft dabei, die Rückverfolgung von Bestellungen zu verbessern und Betrug zu verhindern.
  • Zugriffsrechte verwalten: Legen Sie verschiedene Benutzerrollen fest und setzen Sie Sicherheitsmaßnahmen um, um den Zugriff auf das System zu regulieren und die jeweiligen Berechtigungen zu steuern.
  • Regelmäßige Schulungen: Bieten Sie Mitarbeitern umfassende Schulungsangebote zu Sicherheitsprotokollen und -anweisungen von Maschinen und Technologien an
  • Transparenz erhöhen: Unternehmen sollten ihre Geschäftspartner regelmäßig über aktuelle Herausforderungen informieren, um Risiken frühzeitig zu erkennen.
  • Regelmäßige Leistungskontrollen: Durch die Analyse von Kennzahlen können Unternehmen Probleme frühzeitig identifizieren und gegensteuern.

 

Falls es zu Störungen kommt, sind gezielte Maßnahmen erforderlich, um die Auswirkungen zu minimieren:

  • Risikomanagementpläne nach dem PPRR-Modell:
    o Prevention (Vermeidung) → Risikofaktoren frühzeitig identifizieren
    o Preparedness (Vorbereitung) → Notfallpläne entwickeln
    o Response (Reaktion) → Gezielte Maßnahmen umsetzen
    o Recovery (Wiederherstellung) → Prozesse so schnell wie möglich stabilisieren
  • Lieferantenstrategie anpassen: Ein Unternehmen, das seine Bezugsquellen breit aufstellt, kann flexibler auf Störungen reagieren.
  • Kommunikation mit Zulieferern verbessern: Regelmäßige Abstimmungen und digitale Schnittstellen sorgen für schnellere Reaktionen auf Probleme.
  • Automatisierung nutzen: Technologien wie 3D-Druck und KI-gestützte Logistiklösungen helfen, Abhängigkeiten von externen Produktionsstätten zu reduzieren.
  • Nachhaltigkeit fördern: Die Wiederverwendung von recyceltem Material, um die Abhängigkeit von Rohstofflieferungen zu reduzieren. Die Nutzung von erneuerbaren Energien minimiert die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen.
  • Lieferketten-Transparenz erhöhen: Durch digitale Lösungen können Unternehmen ihre Bestände und Transportwege besser überwachen und schneller reagieren.

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